AB: Lektion Exponentialgleichungen (Teil 2)

Nachfolgend findet ihr Aufgaben zu verschiedenen Exponentialgleichungen, mit denen ihr euer neues Wissen testen und die Lösungsmethoden anwenden könnt:

1.

Nutze die Substitution, um auf das Ergebnis zu kommen.

a)

32x - 2·3x + 1 = 0

Dies lässt sich nun nicht mit dem Logarithmus vereinfachen. Du brauchst hierzu die Möglichkeiten der Substitution. Dafür ist zu erkennen, dass 3x durch u ersetzt werden kann und so eine quadratische Gleichung gebildet wird:

32x - 2 · 3x + 1 = 0   | Umformen zu 3x

3x·2 - 2·3x + 1 = 0

(3x)2 - 2·(3x) + 1 = 0   | Anwenden: 3x = u

u2 - 2·u + 1 = 0   | 2. Binomische Formel erkennen

(u - 1)2 = 0

u1,2 = 1

Nun haben wir das quadratische Problem um u gelöst. Doch sind wir an x interessiert. Es folgt die Resubstitution:

3x = u = 1

3x = 1   | log

log(3x) = log(1)

log(3x) = 0

x · log(3) = 0

x = 0

Eine Probe bestätigt das Ergebnis.

b)

53x - 2·52x + 5x = 0

53x - 2 · 52x + 5x = 0

Klammern wir erstmal 5x aus. Dieser Faktor ist in jedem Element des Linksterms enthalten.

53x - 2 · 52x + 5x = 0

5x+2x - 2 · 5x+x + 5x = 0

5x·52x - 2 · 5x·5x + 5 x·1 = 0

5x · (52x - 2·5x + 1) = 0

Nun erkennen wir sofort, dass wir das Problem faktorweise lösen können. 5 x = 0 bietet dabei keine Lösung, da eine Potenzfunktion nie 0 wird. Was aber ist mit der Klammer:

52x - 2·5x + 1 = 0   | 5x = u

u2 - 2·u + 1 = 0   | 2. Binomische Formel erkennen

(u - 1)2 = 0

u1,2 = 1

Resubstitution:

5x = u = 1

5x = 1   | a0 = 1, Exponent muss 0 sein

x = 0

Eine Probe bestätigt das Ergebnis.

c)

43x - 16·23x + 64 = 0

(22)(3x) - 16 · 23x + 64 = 0

22·(3x) - 16 · 23x + 64 = 0   | Umformen zu 23x

(23x)2 - 16 · 23x + 64 = 0   | 23x = u

u2 - 16·u + 64 = 0   | 2. Binomische Formel

(u - 8)2 = 0

u1,2 = 8

Resubstitution:

23x = 8 = 23   | Exponentenvergleich

x = 1

Eine Probe bestätigt das Ergebnis.

d)

\( -\frac{3}{4} \)·3-2x + 5 = 3-x

- \( \frac{3}{4} \) · 3-2x + 5 = 3-x   | -3-x

- \( \frac{3}{4} \) · 3-2x - 3-x + 5 = 0   | 3-x = u

- \( \frac{3}{4} \)·u2 - u + 5 = 0   | ·(-\( \frac{4}{3} \))

u2 + \( \frac{4}{3} \)·u - \( \frac{4}{3} \)·5 = 0

u2 + \( \frac{4}{3} \)·u - \( \frac{20}{3} \) = 0   | p-q-Formel anwenden

u1 = - \( \frac{10}{3} \) und u2 = 2

Die erste Lösung u1 der quadratischen Gleichung ist nicht von Interesse, da eine Potenzfunktion nie negativ wird. Die zweite Lösung hingegen muss resubstituiert werden.

3-x = u = 2   | log

log(3-x) = log(2)

-x·log(3) = log(2)   | :(-log(3))

x = -\( \frac{\log(2)}{\log(3)} \)

x ≈ - 0,631

Eine Probe bestätigt das Ergebnis.

e)

32x - 4·3x + 3 = 0

32x - 4·3x + 3 = 0   | 3x = u

u2 - 4·u + 3 = 0   | p-q-Formel

u1 = 1 und u2 = 3

Resubstitution:

Mit u1:
3x = 1
x1 = 0

Mit u2:
3x = 3   | Exponentenvergleich
3x = 31

x = 1

Wir haben diesmal also zwei Lösungen. Beide werden durch Probe bestätigt.

f)

22x - 3·2x+1 = -8

22x - 3·2x+1 = -8   | +8

22x - 3·2x·2 + 8 = 0   | 2x = u

u2 - 6·u + 8 = 0   | p-q-Formel

u1 = 2 und u2 = 4

Resubstitution mit u1:
u1 = 2
2x = 2   | Exponentenvergleich
x = 1

Resubstitution mit u2:
u2 = 4
2x = 4
2x = 22   | Exponentenverlgeich
x = 2

g)

52x + 5x - 30 = 0

52x + 5x - 30 = 0   | 5x = u

u2 + u - 30 = 0   | p-q-Formel

u1 = -6 und u2 = 5

Die erste Lösung braucht nicht betrachtet zu werden, da sie negativ ist. Die zweite Lösung resubstituieren wir:

u2 = 5
5x = 5   | Exponentenvergleich
x = 1

h)

22x - 13·2x + 40 = 0

22x - 13·2x + 40 = 0   | 2x = u

u2 - 13·u + 40 = 0   | p-q-Formel

u1 = 5 und u2 = 8

Resubstitution mit u1:
2x = 5   | log
x·log(2) = log(5)   | :log(2)
x1 = \( \frac{\log(5)}{\log(2)} \)
x1 ≈ 2,322

Resubstitution mit u2:
2x = 8
2x = 23   | Exponentenvergleich
x2 = 3

Eine Probe liefert nur x2 = 3 als Ergebnis. Das andere Ergebnis x1 entfällt.

2.

Löse die Textaufgaben mit Exponentialgleichungen.

a)

Wie berechnet man 8·9x-3 + 4x-3 = 32x-4?

Die Aufgabe ist deutlich komplizierter als die bisherigen. Hier muss man es schaffen, durch mehrere Umformungen nur noch eine Potenz zu erzeugen. Man benötigt insbesondere das Wissen über die Potenzgesetze.

8 · 9x-3 + 4x-3 = 32x-4

8 · 9x-3 + 4x-3 = 32(x-2)

8 · 9x-3 + 4x-3 = 9x-2    | :9x-3

8 + \( \frac{4^{x-3}}{9^{x-3}} \) = \( \frac{9^{x-2}}{9^{x-3}} \)    | mit \( \frac{a^x}{b^x} = (\frac{a}{b})^x \) 

8 + \( (\frac{4}{9})^{x-3} \) = \( \frac{9^{x-2}}{9^{x-3}} \)      | \( \frac{9^{x-2}}{9^{x-3}} \) = 9(x-2)-(x-3) = 9x-2-x+3 = 91 = 9

8 + \( (\frac{4}{9})^{x-3} \) = 9      | -8

\( (\frac{4}{9})^{x-3} \) = 1

Überlegung: Eins kommt nur heraus, wenn der Exponent 0 ist:

x - 3 = 0
x = 3

Die Aufgabe ist also für x = 3 gelöst. Bestätigung des Ergebnisses durch Probe.

8 · 9x-3 + 4x-3 = 32x-4    | x=3

8 · 93-3 + 43-3 = 32·3-4

8 · 90 + 40 = 32

8 · 1 + 1 = 32

8 + 1 = 9

b)

Ein Kapital von 1000 € wird mit 4 % Zinsen angelegt.
1) In welcher Zeit verdoppelt sich das Kapital?
2) Ist die Verdopplungszeit abhängig vom Anfangskapital?

1) In welcher Zeit verdoppelt sich das Kapital?

Das Kapital wird beschrieben durch die Zinseszinsformel K(n) = K0·(1+p)n bzw. wenn man (1+p) als a schreibt durch K(n) = K0·an. Dabei ist der Zinssatz a = 1,04 und n die Laufzeit. K(n) ist das Guthaben nach n Jahren und K0 das Startkapital. Das Startkapital soll nun verdoppelt werden:

K(n) = 2·K0

Nun in der allgemeinen Formeln für K(n) das 2·K0 einsetzen:

K(n) = K0·an
2·K0 = K0·an

Und lösen:

2·K0 = K0 · 1,04n   | :K0
2 = 1,04n   | log
log(2) = log(1,04n)
n·log(1,04) = log(2)   | :log(1,04)
n =\( \frac{ \log(2) }{ \log(1,04) } \)
n ≈ 17,67

Antwort: Es braucht knapp 18 Jahre, bis man das Startkapital verdoppelt hat.

2) Ist die Verdopplungszeit abhängig vom Anfangskapital?

Wie in der Rechnung zu sehen, kürzt sich das Startkapital heraus. Die Verdopplungszeit ist also unabhängig vom Anfangskapital. Sie beträgt:

2·K0 = K0 · 1,04n   | :K0
2 = 1,04n

Wenn wir jetzt noch die 1,04 mit a ersetzen:  2 = an

c)

Faltet man ein Blatt Papier mehrfach längs der Mittellinie, so liegen nacheinander zwei, dann vier, dann acht usw. Schichten übereinander. Wie oft muss man bei einer Papierdicke von 0,3 mm falten, um einen Turm von der Höhe des Berliner Fernsehturms (368 m) zu erhalten?

Hier kann man ein wenig probieren und sich daraus Überlegungen anstellen, wie man eine Gleichung aufstellen könnte. Wenn man das Papier immer wieder faltet, verdoppeln sich die Schichtfolgen. Wir haben also schon mal 2·2·2·…·2 = 2n zu berücksichtigen. Jedes Papier ist nun 0,3 mm dick, das muss mit der Anzahl der Schichten multipliziert werden. Dies soll nun so hoch sein wie der Berliner Fernsehturm: 368 m = 36 800 cm = 368 000 mm. Die Gleichung sieht dann so aus:

0,3 · 2n = 368000     | :0,3

2n = \( \frac{368000}{0,3} \)

2n = \( \frac{3680000}{3} \)    | log

log(2n) = \( \log(\frac{3680000}{3}) \)

n · log(2) = \( \log(\frac{3680000}{3}) \)     | :log(2)

n = \( \log(\frac{3680000}{3}) \) : log(2)

n ≈ 20,23

Antwort: Beim 21sten Falten hat man die Höhe des Fernsehturms erreicht.

d)

Cholerabakterien haben eine Verdopplungszeit von ca. 30 Minuten. Wie viele Bakterien sind nach einem Tag vorhanden, wenn zu Beginn der Beobachtung 100 Bakterien vorhanden sind.

Wie wir aus der Lösung zur Aufgabe 2 b wissen, ergibt sich die Verdopplungszeit mit 2 = an, wobei n die Zeit ist. Wir wissen aus der Aufgabe, dass dies nach 30 min = 0,5 h stattfindet, so können wir also a berechnen:

2 = a0,5        | Quadrieren ()2
22 = (a0,5)2
a = 4

Die Funktionsgleichung allgemein lautet B(t) = B0 · at, wobei B für die Menge der Bakterien steht. Alle Unbekannten sind nun bekannt und die Fragestellung kann beantwortet werden.

B(t) = B0 · at
B(24) = 100 · 424
B(24) ≈ 2,8 · 1016

Antwort: Nach einem Tag hat sich die Population zu einer beachtlichen Größe von 2,8 · 1016 entwickelt.

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